Lieber Besucher unserer Homepage,
als Schulträger, Eltern, Schüler und Lehrer am Gymnasium Mariengarden möchten wir uns gemeinsam zu den Ereignissen der letzten Tage und Wochen äußern und die Frage beantworten, die sich einige von Ihnen/Euch stellen:
Ist unsere Schule auch weiterhin eine offene Schule?
Auf der einen Seite stimmt es, dass einem Referendar kein Stellenangebot unterbreitet wurde, da die kirchliche Vorstellung von Ehe und Familie und sein Lebensentwurf nicht korrespondierten. Es war nicht mehr möglich, ein Arbeitsverhältnis zu beginnen, nachdem er angegeben hatte, seinen gleichgeschlechtlichen Partner heiraten zu wollen. Diese Entscheidung durch den Schulträger hat ein breites Echo in den Medien gefunden. Auch an unserer Schule finden engagierte Diskussionen darüber statt. Viele Schüler, Lehrer, auch Eltern sind betroffen, irritiert oder empört.
Auf der anderen Seite gilt auch: Wer Mariengarden erlebt, dort lernt, lehrt oder seine Kinder begleitet, erlebt vor allem auch durch die Oblatinnen und Oblaten eine ganz andere Seite von Kirche: engagiert, aktiv, karitativ, mit dem Blick und dem offenen Ohr für den Einzelnen. Auch deswegen ist wohl eine Besonderheit von Mariengarden, wie sehr sich die am Schulgeschehen Beteiligten mit „ihrer“ Schule identifizieren!
Die Erziehung zu Toleranz und Offenheit empfinden wir dabei nicht erst jetzt als wichtigen Bestandteil des Schullebens. Die christlichen Grundwerte gelebter Gottes- und Nächstenliebe gelten als Kompass für uns und unsere Erziehungsarbeit, ein respektvolles Miteinander und ein wachsames Auge für den anderen sind uns sehr wichtig. Hier wird vom Glauben erzählt, hier wird er erlebbar gemacht, in Freiheit, ohne Zwang. Wer in der Presse, in den sozialen Medien und auf dieser Homepage aufmerksam unser Schulleben verfolgt, oder wer mit Schülern wie Lehrern spricht, wird das leicht erkennen. Die Oblaten haben diese Schule in diesem Geist aufgebaut und begleiten und prägen sie bis heute.
Auseinandersetzungen über das kirchliche Arbeitsrecht und kirchliche Sexualmoral sind nicht neu; auch innerhalb der Amtskirche ist vieles nicht unumstritten, manches hat sich bewegt; Papst Franziskus hat mehrfach Würdenträger zu offener Diskussion ermutigt. Kontroverse Gespräche finden selbstverständlich auch Raum im Unterricht an unserer Schule.
Entscheidend finden wir, dass wir aus diesem Anlass heraus vermehrt miteinander, untereinander und öffentlich ins Gespräch kommen. Es gilt, ehrlich interessiert Positionen auszutauschen und zu erläutern – vielleicht als Chance zu einem besseren Verstehen.
Unser Gymnasium Mariengarden ist uns lieb und wichtig. Als Oblaten, Lehrer, Schüler und Eltern sind wir fest entschlossen, in diesem Sinne weiter zusammen an unserer Schule zu bauen – denn wir wollen eine offene Schule bleiben!