Im Rahmen ihrer Projektwoche mit dem Titel „Mariengarden verbindet“ widmeten sich 25 Schülerinnen und Schüler des Gymnasium Mariengarden drei Tage lang ganz der Sauberkeit ihres Schulortes. Ausgerüstet mit Pickgreifern, Handschuhen und Warnwesten reinigten die Projektteilnehmer unter dem Motto „Wir für eine saubere und nachhaltige Umwelt in Burlo“ zunächst bei nasskaltem Wetter die Wegesränder in Burlo und entfernten dort große Mengen Müll. Neben dem Ziel, die Umwelt in Burlo zu schützen, stand auch ein pädagogischer Aspekt im Vordergrund: Umweltschutz sollte als etwas Praktisches erleben werden, das nicht nur im fernen Berlin in politischen Diskussionen stattfindet, sondern auch etwas ist, zu dem jeder in seinem Alltag und Heimatort beitragen kann.
Weiter stand bei diesem Projekt auch Die Schülerinnen und Schüler sammelten bei nasskaltem Wetter viele Säcke Müll, die anschließend auf dem Schulgelände. Neben dem reinen Reinigen der Umwelt in Burlo stand vor allem die Bewusstmachung der Müllproblematik im oberflächlich sauberen Burlo im Fokus sowie die Sensibilisierung der Schulgemeinde von Mariengarden im Blickpunkt.
Daher wurde die Sammelaktion durch weitere Teilaktionen ergänzt: Zunächst untersuchten die Umweltschützer auf dem Schulgelände den gesammelten Müll und konnten so Rückschlüsse auf seine Zusammensetzung ziehen: 60% Plastik, 30% Papier und 10% Sondermüll und Metall. Auch 15 Batterien wurden gefunden, die mit ihren Bestandteilen, wie Säuren und Schwermetallen eine ernstzunehmende Gefahr für die Natur darstellen.
Nachdenklich machte die Projektteilnehmer vor allem ein Trinkpäckchen von 2006, das in einem Gebüsch gefunden wurde und mit 18 Jahren älter als alle Projektteilnehmer war. Dabei sah es jedoch aus, als wäre es erst gestern weggeworfen worden. Wäre es den Pickgreifern der Schülerinnen und Schüler entgangen, hätte der kaum abbaubare Kunststoff vermutlich noch viele Jahrzehnte in gleichen neuwertigen Zustand in der Natur gelegen.
Auch die Verteilung des Mülls in Burlo interessierte die Jugendlichen: Parallel zur Müllsammlung notierten sie sich auf Karten die Fundorte großer Müllmengen und konnten diese gemeinsam am Computer in eine Müll-Heatmap überführen. Klar zur erkennen ist darauf, dass vor allem die Durchgangsstraßen müllbelastet sind, aber auch die Umgebung der Baustelle des neuen Zentrums von Burlo ist ein Müllhotspot. Eine weitere Erkenntnis der Heatmap war auch, dass öffentliche Mülleimer oft in einem meterweiten Radius von Müll umgeben sind und hier Handlungsbedarf besteht. Ein Teilnehmer formulierte hier schnell die Forderung: „Die zwei Meter können die Leute auch noch bis zum Mülleimer gehen!“.
Unterstützt wurde das Projekt durch den Bauhof der Stadt Borken und den Werbekreis Burlo-Borkenwirthe e.V., die die Pickgreifer stellten bzw. die Müllsäcke finanzierten.
An Tag zwei und drei ging es für die Projektteilnehmer zur Entsorgungsgesellschaft Westmünsterland (EGW) nach Gescher, wo sie sich in einer der größten Recyclinganlagen für Bioabfälle Deutschlands über Müllvermeidungs- und Recyclingstrategien informierten sowie lernten, wie man Lebensmittelverschwendung minimiert. Am letzten Tag gestalteten die Umweltschützer mit Hilfe der Schultablets und professioneller Software Plakate für das Schulfest am 17. September, die die Gäste ihrer Schule auf die Projektergebnisse aufmerksam machen sollten.
Nicht nur der Anblick der sauberen Straßen und ein schönes Gemeinschaftserlebnis belohnten die Schülerinnen und Schüler. Eine ganz besondere Anerkennung fand das Projekt auch durch den Nachhaltigkeitspreis der Volksbank Westmünsterland e.G., der den Mitstreitern dieses Projektes am 17. September in Coesfeld verliehen wurde. Die Projektteilnehmer Leonie Minga, Maximilian Gutersohn und Angelica Walhof nahmen dem Preis stellvertretend für alle Umweltschützer des Projektes im KompetenzCentrum der Volksbank Westmünsterland in Coesfeld entgegen. Anwesend waren dabei auch Herr Barkhausen, der das Projekt geleitet hatte. Die Laudatio hielt Philipp Nagel, der früher ebenfalls Schüler von Mariengarden gewesen war. Herr Barkhausen betonte neben dem praktischen Nutzen des Projektes auch die Vermittlung von Umweltschutzaktivismus als Aufgabe vor Ort und für jedermann. Die Schülerinnen und Schüler sollten mit ihren Erkenntnissen aus dem Projekt in Zukunft als Multiplikatoren für Umweltschutz in ihren Freundes- und Bekanntenkreisen wirken. Für Unterhaltung sorgte der Kabarettist Christoph Brüske, der in seinem Auftritt einen humoristischen Blick auf das aktuelle Weltgeschehen richtete und die Gewinnerprojekte hier gekonnt einordnete. Beim anschließenden Austausch mit den anderen prämierten Gewinnern aus den Bereichen Wirtschaft, Bürgerengagement und Vereinen ergaben sich interessante Gespräche, die von der Kreativität und dem Ideenreichtum unserer Region im Bereich des Umweltschutzes zeugten. Der mit 1500 € dotierte Preis eröffnet neue Möglichkeiten im Bereich der Nachhaltigkeit in Mariengarden, wozu die Schülerinnen und Schüler bereits schnell Ideen angaben.