Zum Ausbau und zur Stärkung des experimentellen Chemieunterrichtes werden in der Jahrgangsstufe der Qualifikationsphase gezielt zusätzliche Projekttage im Rahmen zweier Labortage durchgeführt. Diese sind gleichermaßen auf die Qualifikationsphase aufgeteilt. Hierzu nehmen die Schüler:innen aller Chemiekurse an diesem Projekttag teil, indem sie ausführlichere Experimente und Untersuchungen durchführen und auswerten.
Alleine dieser erste Herstellungsschritt war für die Schüler:innen eine Neuheit, da eine große Glasapparatur mit Rückflusskühler aufgebaut werden musste und dann die Apparatur in Betrieb genommen wurde. Die Schüler:innen mussten die Chemikalien exakt abwiegen und abfüllen sowie die Versuchsanweisung genau beachten, damit die Synthese entsprechend verlaufen konnte.
Die im ersten Syntheseschritt nach etwa 1,5 Stunden erhaltenen Kristalle wurden durch Umkristallisierung weiter gereinigt und anschließend getrocknet.
Das bekannte Aspirin® ist in Tablettenform gepresst, daher wirkten die entstandenen Kristalle auf den ersten Blick ungewöhnlich. Bei der anschließenden Reinheitsanalyse stellten die Schüler:innen einiger Gruppen allerdings fest, dass sie sehr ordentlich gearbeitet haben und ihr Produkt bereits nah an das industrielle Aspirin® heranreichte. Die Reinheit wurde einerseits über eine Dünnschichtchromatographie und andererseits über den Phenol- und den Schmelzpunkttest analysiert. Auch diese Analysemethoden waren eine Neuheit und gehen über den normalen Chemieunterricht hinaus.
Insgesamt bekamen die Schüler:innen ein Gefühl für die Arbeit eines Chemikers oder Pharmazeuten und konnten ihre experimentellen Fertigkeiten und den Umgang mit Chemiekalien erweitern.