Welchen Medien sie denn am meisten, welchen am wenigsten über den Weg trauen, wurden die noch in von Büchern und anderen Medien umgebender Runde sitzenden SchülerInnen von Frau S. Klann, als Bildungswissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt „Lernen und Medien“ verantwortlich für „Medienkompetenz“ der Remigius Bücherei, fast zwei Stunden vor deren offizieller Öffnung gefragt. Dass die Tagesschau hier als Faktenlieferant viel besser abschneidet als z.B. das vor allem für Spaß und Unterhaltung sorgende Videoportal TikTok, schien einhellige Meinung.
Bei der großen Rolle, die heute digitale Medien wie Instagram, WhatsApp, Twitch, TikTok etc. aber auch Plattformen und Suchmaschinen wie Wikipedia bzw. Google oder Podcasts und Youtube-Kanäle u.a. bei der Informationsaufnahme spielen, ist es also entscheidend, Fakten von Fakes unterscheiden zu können. Auf Frau Klanns Frage, wer denn noch nie auf einen Fake hereingefallen sei, erhob keiner von uns den Zeigefinger. Umso wichtiger also herauszufinden: Woran erkennt man Fakes, auf gut Deutsch „Fälschungen“, „Schwindel“, „Imitationen“? Immerhin seien Falschnachrichten im Stil an echte Nachrichten angelehnte, gezielt in die Welt gesetzte Unwahrheiten, die sich meist über soziale Medien übermitteln und u.a. der Verbreitung von Propaganda, unhaltbaren Gerüchten, Verschwörungstheorien, aber auch Beleidigungen dienen. Und das Recht auf Meinungsfreiheit ist eben kein Freibrief für letztere, Volksverhetzung, öffentliche Aufforderung zu Straftaten etc.
Jetzt geht es an die konkrete Arbeit. Unter Zugriff auf das News Portal SuperNewsSH, eine Fundgrube für FakeNews, gilt es für unsere Arbeitsgruppen, in vier Schritten Beweise für die desinformierende Qualität von News zu ermitteln: über das Prüfen von Quellen, der Autorschaft/des Impressums, der Zeitschiene und Datumsangaben sowie der Bilder (z.B. mit Hilfe von www.tineye.com). Darüber hinaus ist zu erwägen, ob es sich nicht auch um Satire, einen Scherz oder eine subjektive Meinung handeln könnte.
Und so werden wir bei verschiedenen Beispielen durchaus fündig, indem wir mit dieser Strategie auch auf den ersten Blick für wahr gehaltene Informationen der Unglaubwürdigkeit überführen können. Immerhin! Dass nicht alle Fakes in der Realität so leicht zu erkennen seien wie im Planspiel, da Wahrheit und Unwahrheit häufig geschickt vermischt werden, dämpft zwar ein wenig den durch die praktischen Übungen gerade gewonnen Optimismus, doch werden wir auf weitere Möglichkeiten im Netz , wie „Faktenfinder Tagesschau“, „Hoak Map“, „Minikama.at“ verwiesen, die wir zusätzlich nutzen können, um unsere Prüfung zu ergänzen. Auch woran man emotionalisierende „Clickbaits“ erkennt, so dass ihnen mit der nötigen Distanz begegnet werden kann, um sie nicht reflexartig zu bedienen, wurde deutlich.
„Wenn ich demnächst im Internet unterwegs bin, werde ich …“ lautet ein zu ergänzender Satz auf dem am Ende dieses Workshops verteilten Arbeitsblatt Nr. 6. Jede/jeder, die/der das Planspiel der BZSH für sich zu nutzen verstand, weiß um die Wege, der Wirklichkeit notfalls gegen den Strom manipulativer Nachrichten auf die Spur zu kommen. Der FakeHunter macht den Unterschied.